Im Rahmen von AMADÉ werden öffentliche Veranstaltungen sowie öffentliche und nicht-öffentliche Lehrveranstaltungen abgehalten. Die gemeinsamen Konzertveranstaltungen dienen der Begegnung, der Motivation und der Praxiserfahrung der beteiligten Jugendlichen. Über sie wird in der Regel in den Medien berichtet. Dadurch werden die jungen Künstler in der Öffentlichkeit bekannt und erhalten ein öffentliches „Feedback“ über ihre Leistungen. Gleichzeitig wird auch das Netzwerk AMADÉ in breiteren Bevölkerungsschichten wahrgenommen. AMADÉ-Konzerte finden bevorzugt in bekannten Konzertsälen statt (z. B. Rosengarten und Rittersaal in Mannheim, Alte Aula der Universität Heidelberg etc.).
In öffentlichen Meisterkursen können AMADÉ-Teilnehmer Unterricht von Lehrkräften der anderen beteiligten Institutionen erhalten. Dadurch werden sie vielseitiger in ihrer persönlichen und technisch-künsterlischen Entwicklung angeregt – unverzichtbar gerade für die künstlerischen Berufe. Die Meisterkurse finden unter besonders guten Bedingungen statt (z. B. im Saal einer Musikschule oder der Hochschule). Zuhörer können ebenfalls vom „Unterricht auf dem Podium“ sehr profitieren. Durch Öffnung von Unterrichtsangeboten für AMADÉ-Teilnehmer aus anderen beteiligten Institutionen wird die Förderung der Jugendlichen erweitert. Derzeit finden Angebote statt in den Bereichen Hauptfach (Hospitationen, Meisterkurse oder paralleler regelmäßiger Unterricht an zwei Institutionen), Musiktheorie, Gehörbildung, Chor, Orchester, Kammermusik, Liedgestaltung.
Eine zusätzliche Gebühr wird für die Teilnahme an AMADÉ nicht erhoben.
AMADÉ wurde auf dem Bundeskongress des Verbands der deutschen Musikschulen vorgestellt und sehr positiv kommentiert, wie auch beim Kongress Ingenium Musicum an der Musikhochschule Köln.
Prof. Ulrich Rademacher (Vorsitzender des VdM):
„Daher favorisiere ich, favorisiert der Verband deutscher Musikschulen diejenigen Modelle der Begabtenförderung, die den begabten Kindern und Jugendlichen ein Weiterleben mit Familie und Freunden und ‚normalen‘ Alltagsherausforderungen gestatten und trotzdem alle Ressourcen für eine optimale Förderung erschließen. Das sind aus unserer Sicht Modelle wie die YARO, das Netzwerk ‚Amadé‘ in Mannheim oder die Jugendakademie in Münster.“
Im Jahr 2004 gründete die Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim gemeinsam mit acht Musikschulen der Metropolregion Rhein-Neckar (Frankenthal, Leimen, Ludwigshafen, Mannheim, Rhein-Pfalz-Kreis, Schriesheim, Sinsheim und Worms) das Netzwerk AMADÉ. Die Zahl der beteiligten Musikschulen ist mittlerweile fast 40 angewachsen. Auch der Kinderchor des Nationaltheaters Mannheim ist Teil der Kooperation.
Zur Zeit werden diese Jugendlichen gefördert.
Das Netzwerk möchte eine Verbesserung des Unterrichtsangebots erreichen, ohne die Schüler aus der vertrauten und in der Regel als sehr positiv empfundenen Umgebung zu reißen (das heißt sie bleiben in der Regel Schüler der jeweiligen Musikschule bzw. Jungstudierende der Hochschule, ein Wechsel von einer Musikschule in die alleinige Verantwortung der Hochschule ist nicht intendiert).
Die an AMADÉ beteiligten Institutionen gehen von der Grundidee aus, dass hochbegabte Jugendliche durch mehrere Institutionen gleichzeitig umfassender gefördert werden können als durch eine Institution allein. Dadurch wird auch einer eventuell unguten Konkurrenz zwischen Hochschule und Musikschule vorgebeugt.
AMADÉ richtet sich in erster Linie an Jugendliche, die in der Metropolregion Rhein-Neckar leben. Erwartet wird zumindest ein Leistungsniveau wie im Landeswettbewerb „Jugend musiziert“. Ein Mindestalter für den Eintritt ist nicht vorgeschrieben, die Förderung endet spätestens mit der Aufnahme eines Studiums oder einer Berufsausbildung. Verantwortlich für die Auswahl sowie die An- und Abmeldung der Jugendlichen sind die Leiter der beteiligten Institutionen.
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